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In eigener Sache: Verantwortung wahrnehmen

Zu den Landtagswahlen in Sachsen am 1. September bewerbe ich mich als Kandidat der FREIEN WÄHLER . Ich bin überzeugt, wir Sachsen müssen uns kräftig einmischen, wenn wir etwas zu sagen haben wollen. Deshalb beteilige ich mich.

In Leipzig Süd kandidiere ich. Der Wahlkreis 28 reicht von Liebertwolkwitz über Meusdorf, Probstheida, Dölitz und Dösen, Lößnig, Marienbrunn und Connewitz bis hin zur Südvorstadt. Dieser südliche Teil von Leipzig steckt voller Geschichte, ist extrem unterschiedlich und höchst vielfältig – so wie wir Menschen selbst sind.

Ich wohne benachbart zum Wahlkreis, stamme aus der Lommatzscher Pflege bei Meißen, lebe seit 1973 in Leipzig und seit 20 Jahren in Markkleeberg.

Ohne Vorgeschichte geschieht nichts. Sachsen ist 1933 wie ganz Deutschland von den Nationalsozialisten in Krieg und Verderben geführt worden. Daran trugen auch Sachsen erheblich Schuld. Sie beteiligten sich an ungeheuren Verbrechen. Das darf nicht vergessen werden. Nach der Befreiung durch die Alliierten 1945 folgten in der sowjetischen Besatzungszone mehr als 40 Jahre Kommunismus. Die DDR hinterließ tiefe Spuren in Gesellschaft und bei den Menschen. 1989 stand die DDR am Abgrund.

Dass wir uns selbst befreiten von Mauer, Stacheldraht und DDR ist jetzt dreißig Jahre her. Ein fantastisch guter Grund zu feiern. Hunderttausende gingen protestierend, obwohl strikt untersagt, für Demokratie und Selbstbestimmung auf die Straßen. Nach der 6. Montagsdemonstration am 9. Oktober – zu schießen war angekündigt – heulte ich Rotz und Wasser, auch weil ich wusste: Diese Freiheit nehmen sie uns nie wieder. Doch einfach wird es nicht werden, unsere Gesellschaft demokratisch aufzubauen und für gerechten Wohlstand zu sorgen. Die Karre müssen wir selbst aus dem Dreck ziehen.

Unser Land war 1989 völlig heruntergewirtschaftet. Den Jüngeren empfehle ich, sich Fotos von 1990 anzusehen. Wie nach dem Krieg sah Leipzig aus. Heute ist unsere Stadt schöner denn je, dennoch sind nicht alle Probleme verschwunden. Wie hätte es auch anders sein können?

Ich bin Optimist und bleibe optimistisch. Doch die Zukunft wird nur dann gut, wenn wir uns einmischen und uns anstrengen. Heute scheinen Freiheit, Rechtsstaat und Demokratie tatsächlich gefährdet. Deshalb habe ich mich entschlossen, noch einmal in die Politik zu gehen. Einfach alles laufen zu lassen, hätte mein Gewissen nicht vertragen.

Ich möchte Politik nicht denjenigen überlassen, die sich am lautesten beklagen. Denn Linksaußen und Rechtsaußen brachten nie etwas Vernünftiges. Im Gegenteil.

Meine politische Heimat ist die Mitte der Gesellschaft. Immer wieder muss daher die Frage beantwortet werden: Was ist für das Gemeinwohl gut?

Alles, was schlecht läuft und uns ärgert, muss auf den Prüfstand. Dafür benötigen wir eine neue Kultur des Zuhörens. Niemand wird bei den FREIEN WÄHLERN ausgegrenzt, weil Fragen gestellt werden, die unangenehm sind oder worauf es noch keine Antwort gibt.

Wir leben in der wunderbaren Stadt Leipzig. Kulturpflege, Kunst, Musik befinden sich auf höchstem Niveau. Weniger gut sieht es bei Schul- und Berufsausbildung aus. Nicht viel besser bei Polizei, Sicherheitsbehörden und Justiz. Das muss sich nachhaltig ändern. Da müssen wir deutlich mehr investieren – finanziell und ideell. Vor allem, wir müssen deren Leistung und Arbeit schätzen.

Zur Wahrheit gehört gleichzeitig: Wir können nur das ausgeben, was wir verdienen. Immer neue Forderungen ruinieren unser Gemeinwesen. Unterstützen wir deshalb weitsichtig diejenigen, die Wohlstand und Arbeitsplätze schaffen. Das sind die verantwortungsvollen Unternehmerinnen und Unternehmer kleiner und mittlerer Betriebe sowie deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie mühen sich tagtäglich von früh bis spät.

An diese Verantwortung will ich erinnern. Erreichbar bin ich unter r.bohse@fw-leipzig.de

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