Als Leser und Zuhörer begannen, sich von den journalistischen Medien abzuwenden, weil sie deren überdrüssig waren und glaubten im Internet ausreichend Wahrheit zu finden, da hatten sie bereits – ohne sich dessen bewusst zu sein – verinnerlicht: Die Welt ist ein großes Theater und üble Mächte führen Regie. An diesem Weltbild wirkten und wirken die Medien kräftig mit.
Nur leider hat der Niedergang noch kein Ende. Um dem Vorwurf zu entgehen, sie seien Staatsmedien, berichten ZDF und ARD heute zunehmend nur noch „kritisch“, stellen alles infrage, ohne Fakten und Geschehen zu erklären und einzuordnen. Was den Medien mangelt ist Selbstbewusstsein (meedia.de). Diese permanent „kritische“ Haltung macht zwar unangreifbar, doch der denkende Zuschauer braucht das nicht und verliert die Lust, sich ständiges Nörgeln anzuschauen. Denn die Welt ist wie sie ist. Diese Art der „kritischen“ Berichterstattung klärt nicht auf, sie bestätigt das Weltbild von Politpopulisten und Pegida: Die Falschen führen Regie und die Medien lügen ja sowieso.
In den vergangenen Jahren wollten Medienverlage in ihrer Not mit Boulevard, mit der Inszenierung von Wirklichkeit und mit in Szene gesetzem Personal – ganz im Sinn des Event-Marketings – den Auflagen- und Anzeigenschwund bekämpfen. Sie gruben sich damit ihr eigenes Grab. Medien funktionieren eben nicht so wie der Verkauf von Waren in Handel und Gewerbe. Weder Storytelling, noch Marketing nützen ihnen. Professioneller Journalismus hat – im Netz wie außerhalb – andere Regeln und Vorzüge: Objektivität und Glaubwürdigkeit.
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