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Verdauungsstörung besser als Leistungsschutzrecht

Suchmaschinist Google und europäische Zeitungsverlage wollen, statt sich weiter zu bekriegen, zusammenarbeiten. Wie die NZZ berichtet, „starten der amerikanische Techno-Konzern und acht Zeitungen eine Initiative zur Förderung des digitalen Journalismus“. Mit von der Partie sind die FAZ, ZEIT, Financial Times, der Guardian, die niederländische NRC Media, Les Echos , El País und La Stampa (vgl. ebd.).

Google will, laut SPIEGEL ONLINE, im Rahmen dieser Digital News Initiative in den kommenden drei Jahren 150 Millionen Euro in Projekte investieren.

Die Initiative ziele nicht auf eine wirtschaftliche Zusammenarbeit der Beteiligten, sondern auf Innovationen im digitalen Journalismus ab. Ziel sei es, durch eine langfristige Zusammenarbeit und „den Austausch zwischen Medienhäusern, Journalisten sowie Anbietern von Informationstechnologie“ ein „Ökosystem für Nachrichten“ zu schaffen, so die FAZ.

NZZ: Google erkenne an, dass es für Informationsvermittler nicht einfach sei, auf digitalen Märkten ein Auskommen zu finden. Es stelle sich auch für Google „die berechtigte Frage, wie ein qualitativ hochwertiger Journalismus im digitalen Zeitalter aufrechterhalten werden kann.“

Und weiter: „Bei der angekündigten Kooperation handelt es sich ohnehin nicht um eine Weltpremiere. Während die deutschen Verlage ihren Lieblingsfeind Google noch mit dem unergiebigen Leistungsschutzrecht in die Knie zwingen wollten, wählte man in Frankreich und Belgien bereits vor zwei Jahren ein produktiveres Vorgehen.“

Für die Berufsskeptiker, die fragen werden, ob „das Engagement von Google jenem einer Python gleicht, welche ihre Dschungelgenossen nur umarmt, um sie zu ersticken“, fügt die NZZ hinzu: „Wenn dem so wäre tauchte – angesichts der Dynamik des digitalen Markts – wohl bald eine Kreatur auf, welche den Koloss bereits während der Verdauung stören würde“.

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