„Nachbarn werden zu Feinden, Städte spalten sich in gegnerische Lager auf: Seit ‚Stuttgart 21‘ müssen Politiker, Stadtplaner und Baufirmen immer häufiger aufgebrachte Bürger besänftigen. Eine Studie* zeigt nun, wie der Frust über Bauprojekte gar nicht erst entsteht“, so Bianca Weber vom Deutschlandfunk. **
„Wir erleben einen tiefgreifenden, gesellschaftlichen Wandel, wo das Thema Akzeptanz einen neuen Wert, so wie früher Ökologie oder Gleichberechtigung, in dem Wertekanon der Gesellschaft erringt.“ (Uwe Hitschfeld im DLF)
„Da geht es nicht immer [nur] um einen Diskurs mit einem offenen Ausgang, mit der Suche nach der besten Lösung, sondern da sind immer auch Akteure unterwegs, die ihre eigenen Interessen vertreten.“(Felix Krebber im DLF).
„Grundlegendes Vertrauen der Politik aber auch der Wirtschaft gegenüber fehlt.“ Planer wissen alles ganz genau bis ins letzte Detail: „Nur eins wissen sie in der Regel nicht: Was leben für Menschen dort vor Ort und welche Interessen haben sie?“ (Reinhard Bohse im DLF)
Weber resümiert: „Also sind neue Wege gefragt, so die Autoren [der Studie]. Denn Politik spiele sich heute nicht mehr nur im Politischen ab, sondern Fragen würden direkt zwischen den Bezugsgruppen und den Organisatoren verhandelt. Wer es verstehe, die Impulse aus dem gesellschaftspolitischen Umfeld einzubeziehen, erreiche auch Legitimation und damit eben auch sein Ziel.“
*1 Bentele, G./Bohse, R./Hitschfeld, U./Krebber,F. (Hrsg): Akzeptanz in der Medien- und Protestgesellschaft. Zur Debatte um Legitimation, öffentliches Vertrauen, Transparenz und Partizipation, Springer VS, 2014, 405 S.
**2 Weber, B.: Wie Wutbürger-Proteste vermieden werden. Deutschlandfunk. Aus: Kultur- und Sozialwissenschaften / Beitrag vom 19.02.2015