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Hass auf Medien.

Zu Pegida schreibt die sueddeutsche.de: „Die Demonstranten rufen ‚Wir sind das Volk‘, wie es auch die DDR-Bürger gerufen haben, die allerdings noch Angst haben mussten, in den Knast zu wandern […] Zugleich wird von gleichgeschalteter Presse geschwafelt […]“. Ja, aber nicht nur diese Demonstranten „schwafeln“ von „Mainstream“-Medien. Auch wenn sich Reaktionäre aller Couleur in dieser Demonstration tummeln, werden wir uns mit dem Phänomen und den Menschen beschäftigen müssen. Viele glauben nicht mehr an den Rechtsstaat. Denn in den Medien hören und lesen sie ja vor allem von Skandalen und Kritik. Autoritäten, die vielleicht die widersprüchliche Welt erklären könnten, haben längst in den „Mühlen medialer Öffentlichkeit“ ihr Ansehen verloren oder halten sich vornehm zurück. Der Tagesspiegel – klug entschieden – schaute sich vor Ort um und suchte Erklärungen: Die „Gegner sind die Medien. Wer bei den Demonstrationen mitläuft und nicht komplett taub ist, hört das überdeutlich.“ Wenn die Medien, die selbst in einer Krise stecken, aber bisher den gesellschaftlichen Dialog maßgeblich verantworten, auf Ablehnung und Hass stoßen, dann bleibt das natürlich nicht ohne gravierende Wirkung auf die gesellschaftliche Kommunikation. Die Lausitzer Rundschau, eigentlich mitten im Geschehen, berichtet über die montägliche Demonstration vorrangig in Zitaten und lässt „das Volk“ bei lr-online kommentieren, während sich Banalitäten auf der eine Seite häufen („Weihnachtsrabatt auf Abnehmmittel“) steht auf der anderen: „Asylheim-Pläne heizen die Stimmung weiter an“.

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