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Die Crux mit der Werbung oder in meinem Leben fischen?

Am liebsten, sagt sich schnell dahin, würde ich auf Werbung verzichten. Denn ich brauche keine Werbung auf Plakaten und Bannern. Land und Netz wären zwar weniger bunt, dafür gäbe es freie Sicht auf Häuser, Natur und Texte. Traumhaft? Einige Dienstleistungen und die Medien würden zwar teurer, doch für den Normalverdiener wohl verkraftbar. Oder? Gewöhnt habe ich mich an Werbung in Zeitungen und Zeitschriften. Ich blättere um. Im Fernsehen nervt Werbung. Zappen. Im Radio ärgert Werbung. Abrehen. Und im Internet? Da helfen … Adblocker.

„Da wirbt man doch verrückt“, titelt Übermedien und berichtet ausführlich, wie Werbung heute funktioniert und die Verlage „extrem besorgt sind über die Entwicklung ihres Geschäftsmodells, seit immer mehr Menschen auf Computern und Smartphones Adblocker installieren.“

Übermedien: „Und fast täglich gibt es [für die Verlage] neue schlechte Nachrichten: So hat der britische Mobilfunkprovider Three gerade angekündigt, für seine Kunden in Großbritannien und Italien Werbung künftig zentral aus dem Datenstrom zu fischen […].“ Plastisch das Bild vom Strom und Fischen: „Das Geschäft mit der Online-Werbung ist auf so viele unterschiedliche Firmen verteilt, dass kein Seitenbetreiber mehr sagen kann, wie eine Werbung neben seinen Inhalten gelandet ist.“ Also nicht nur die Kunden, auch die Firmen sehen nicht mehr durch. „Zwar gibt es auch gut bezahlte Werbung, die voll unter Verlagskontrolle steht, die füllt aber in der Regel nur wenige Werbeplätze.“ Und schon landen wir wieder bei den einschlägig bekannten Konzernen, die mit unseren Daten gut verdienen, wie „Amazon, Google oder United Internet, die Millionen automatisch erstellter Webseiten verwalten.“

In diesem Fall kann ich den Ärger der Verlage mal verstehen. Das Modell des offenen Umblätterns ist mir deutlich lieber, als dass Facebook oder Datenhändler wie towerdata in meinem Leben fischen.

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