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Wutbürger sind kein neues Phänomen in Deutschland

„Strukturelle Großprojekte können nicht mehr im Hinterzimmer der Politik besprochen, verabschiedet und durchgesetzt werden“, so Günter Bentele zum Sammelband Akzeptanz in der Medien- und Protestgesellschaft. „Nur durch glaubwürdige Kommunikation und entsprechendes Handeln kann Vertrauen aufgebaut oder wieder aufgebaut und Akzeptanz erreicht werden. Das ist viel einfacher gesagt als getan. Jemanden zu überzeugen ist viel schwerer als jemandem schnell irgendetwas ‚aufzuschwatzen‘.“ Auf die Frage, was da noch auf Unternehmen und Politik zukommt, antwortet Bentele: „Es wird in den nächsten zehn Jahren nicht einfacher werden […]. Die Voraussetzungen zur Erreichung von Akzeptanz bleiben dieselben oder werden sich noch verschärfen. Je besser kommuniziert wird, je stärker die Bereitschaft und die Kompetenz zum Dialog, zur Beteiligung von Betroffenen und auch zum Überdenken von Entscheidungen ist, desto größer dürften die Chancen sein […].“

Alles in Frage zu stellen, ist der Normalzustand geworden (Felix Krebber). Die traditionellen Medien hingegen – vor allem in den Regionen – besitzen kaum noch die redaktionelle Kraft, umfassend zu informieren und überzeugende Antworten zu geben. Facebook, Twitter & Co kreieren Aufreger, „kreisen“ in ihren Communities, während Weblogs, Kommentare, Verlinkung, Fotos, Bewegtbilder, „digitaler Konsum“ die Kommunikation befeuern. So überrollt uns eine endlose Kommunikationswelle, die eher Missmut und Misstrauen sät, als Wissen und Kenntnis verbessert. Die Lösung des Problems „Kommunikation“ liegt für – Unternehmen wie Gesellschaft – im Dialog vor Ort.

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