Klare Worte liebt der ehemalige Pressesprecher und Generalbevollmächtigte des VW-Konzerns Dr. Klaus Kocks bis heute. Mehrfach betonte er, dass Lügen zum normalen Arsenal eines Pressesprechers und PR-Beraters gehören, zumindest solle jeder damit rechnen.
Fasziniert hörten die einen (Netzwerkrecherche) auf seine Erklärungen, andere wendeten sich angeekelt ab (SPIEGEL).
Dass seine Worte „Wir haben das Recht zu lügen“ einen solchen Widerhall im Haus VW fanden, damit rechnete niemand, auch nicht die eigene Profession, die ihm durchaus auch widersprach.
Die Unverfrorenheit wie im VW-Konzern getrickst und getäuscht wurde, lässt nur ein Prinzip von Führung und Kommunikation vermuten: Alles ist erlaubt, wenn es im eigenen Interesse geschieht.
Nun will ich nicht spekulieren, wer bei VW „Henne oder Ei“ spielte, ob Kocks die Kultur prägte oder er ihr anheim fiel. Aber ein Gockel war Kocks immer. Mit seinen Auftritten schädigte er einen ganzen Berufsstand (Günter Bentele, Ethik der PR) und wahrscheindlich auch das eigene Haus.
Heute erweist sich der Ausschluss von Kocks aus dem Berufsverband Deutsche Public Relations Gesellschaft DPRG (wohl bereits 2004) als ausgesprochen weitsichtig.