Warum nutzen deutsche Zeitungsverleger die neuen Werbemöglichkeiten für ihre digitalen Angebote nicht offensiver? Stattdessen plädieren einige von ihnen für einen „digitalen Freiheitskampf“ und fordern vom Suchmaschinisten Google Geld (Deutsche Welle). Wirklichkeit und Werbung im Netz zeigen andere Wege: „Wenn ein Nutzer eine Webseite öffnet, entbrennt ein wilder Bieterwettkampf darum, welche Reklame er sieht. Die Versteigerung dauert nur Sekundenbruchteile und das Ergebnis ist individuell“, so die Süddeutsche.de. „Die Nachrichtenseite meldet ihren freien Platz auf Werbebörsen im Netz, verschiedene Werbetreibende geben ein Angebot ab, was es ihnen wert wäre, bei diesem bestimmten Nutzer angezeigt zu werden. Und alles geschieht innerhalb von 120 Millisekunden – so lange wie ein Wimpernschlag dauert.“ Das Geschäftsmodell, mit Werbung zu verdienen, kennt jeder. Wir haben uns – mal mehr, mal weniger – daran gewöhnt, wir überblättern, zappen oder klicken weg, halten Reklame meistens für ärgerlich, nicht aber für verwerflich. Um im Netz Geld zu verdienen scheinen jedoch Zeitungen immer noch auf alte Rezepte zu setzen und weniger auf „Wimpernschläge“.