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„Facebook verschlingt die ganze Welt“

meint Emily Bell, ehemalige Digital-Chefin des Guardian und Medienwissenschaftlerin an der Columbia School of Journalism. „Tatsächlich“, so faz.net, „vereinigen sich zwei der mächtigsten Kommunikationstechnologien und schaffen einen für Hunderte Millionen Menschen unwiderstehlichen Verbund: das Smartphone und Facebook.“ Und weiter mit faz.net: „Ein Geistesblitz von Mark Zuckerberg, der zu einer Änderung des Facebook-Algorithmus führt, hat heute mehr Wirkung, als wenn Hunderte Redaktionen simultan beschließen würden, ihre Internet-Startseiten oder Aufschlagsseiten der Zeitung fortan nach anderen Kriterien als bisher zu komponieren.“ Doch auch Mark Zuckerbergs Plattform brauche Inhalte, denn „zu mühsam ist das Redaktionsgeschäft“. Also habe Facebook den Job von Anfang an „ausgelagert“ und keiner erfülle die Bedürfnisse von Facebook besser als Buzzfeed – „freiwillig und kostenlos“. Entscheidend sei nicht mehr „die Komposition von relevanten, aktuellen, unterhaltenden Stücken zu einem Gesamtprodukt wie einer Website, sondern die Distribution der einzelnen Werke auf alle Kanäle des sozialen Webs“. Um den Anschluss nicht zu verlieren (oder dem Trend zu folgen) postet heute die New York Times „einen Großteil ihrer Geschichten direkt auf Facebook und nutzt dessen Algorithmen, um die Artikel in die Timelines mutmaßlich interessierter Leser zu pressen. Geld verdient der Verlag, indem er die Artikel selbst mit Anzeigen belegt“.

Faz.net: „Antriebe wie ‚ich teile, also bin ich‘ oder ‚schau, was ich teile, und du weißt, wer ich bin’ seien psychologische Grundmechanismen des Erfolgs sozialer Netzwerke“. Die Ich-Bezogenheit sei der Motor von Facebook, Buzzfeed und aller anderen Maschinen, die „mit großer Raffinesse Millionen von Nutzern fesseln und durch das ganze Netz verfolgen“.

Der US-Amerikaner Jim Bankoff, Chef von Vox Media, konstatiert hingegen nüchtern: „Wir sehen, wie sich die Medienwelt teilt zwischen denen, die sich zur Qualität bekennen – und denen, die Beliebigkeit verbreiten.“ Qualität sei zwar nicht so einfach wie Buzzfeed, doch es lohne sich, wenn man es ernst meine mit Journalismus und relevanter Information. Und tatsächlich habe, resümiert faz.net, das Unternehmen ein paar Redaktionen aufgebaut, die „zu den besten ihres Genres gehören: das Technologieportal Verge, die Welterklärungsseite Vox […] oder die Medienseite Re / Code “.

„Statt wie bei der Huffington Post […] auf ein großes Portal zu setzen betreibt Vox Media neun unterschiedliche Portale, die zusammen 170 Millionen Nutzer erreichen.“ (Rheinische Post). Das ist immerhin eine Größenordnung, die für inhaltliche Qualität hoffen lässt.

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