Nach dem Zerplatzen der Ampelregierung trauen viele den daran beteiligten Parteien nicht zu, absehbar vernünftig zu regieren. Mit Recht. Wenn es bei den Wahlen aber keinen klaren Sieger gibt, dann haben wir bald ein unlösbares Problem – und die politischen Ränder werden massiv gestärkt. Die Wahl hat nicht übers Wohlfühlen und persönliche Bedürfnisse zu befinden. Für unser Wohlergehen sind allein wir selbst zuständig, nicht der Staat. Was wir aber für den Staat benötigen ist eine Regierung, die zupackt, entscheidet und vernünftige Rahmenbedingungen setzt. Wir müssen dazu eine Regierung mit einer ordentlichen Mehrheit versehen. Alles andere ist Illusion.
Um sich zu entscheiden, lohnt es sich manchmal, den wahlkämpfenden Parteien über die Schulter zu schauen. Der Slogan bei einer Demonstration gegen die CDU: Wer hat uns verraten, die Christdemokraten lässt aufhorchen. Dieser Kampfruf erinnert an die Jahre bis 1933 in Deutschland, als die Sozialdemokraten – von Links und Rechts – mit eben dieser Parole bis aufs Blut bekämpft wurden. Dann ging 1933 die Weimarer Republik unter. Heute hantieren AfD, Fridays for Future und die Linke mit solchen oder ähnlichen Ideen.
Ich wähle deshalb – mir bleibt gar nichts anderes übrig – die so gescholtene demokratische Partei, die Christdemokraten. Zur Erinnerung an die vergangene Wahl: In manchen Gebieten Sachsens ist sie die einzig verbliebene demokratische Partei von Bedeutung.