Frank-Walter Steinmeier, der deutsche Außenminister, spricht über traditionelle Medien kritisch und das richtig gut. „Freie Medien, möglichst viele unterschiedliche freie Medien sind die Grundlage einer lebendigen Demokratie. Genauso wie andersherum Medien eine Demokratie brauchen, denn nur dann können Journalisten wirklich frei recherchieren und schreiben. Wenn Medien in die Krise geraten, kann das die demokratische Gesellschaft nicht kalt lassen.“ Die Printmedien stecken zurzeit in einer doppelten Krise: „Ihr Wirtschaftsmodell ist in Bedrängnis geraten, und gleichzeitig beginnt eine Debatte über ihren Deutungsanspruch und ihren Informationswert.“ In dieser Rede äußert sich Steinmeier nicht – erstaunlicherweise – das erste Mal über das Thema Medien. Schon im Juni sprach er, wenngleich mit anderen Schwerpunkten, über Big Data und das Internet (Notizen Blog). Steinmeier nennt in seiner aktuellen Rede mehrere Ursachen für das derzeit häufig beschriebene Misstrauen gegenüber traditionellen Medien und meint: „Vielleicht waren sich die Journalisten einfach ihres Deutungsmonopols zu sicher. Vielleicht haben sie ihr Herrschaftswissen zu lange vor sich hergetragen und nicht gemerkt, welche neue Form von Öffentlichkeit das Internet entstehen ließ. Vielleicht aber auch haben die täglichen Abrechnungen mit dummen, ignoranten Politikern in den Zeitungen das Interesse der Leser an Politik sinken lassen – und am politischen Journalismus gleich mit.“