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Wie drei Bomben

schlugen die vom russischen Geheimdienst abgehörten und gezielt veröffentlichten privaten Telefonate ein: „Fuck the EU“, Timoschenko‘s Wutanfall und die vom Maidan hätten wohl selbst geschossen. Diese drei „Bomben“ haben ihr Ziel in Westeuropa punktgenau erreicht. Und da ohnehin jeder jeden abhört, erscheint auch dies als legitim. Eines ist klar: Der russische Geheimdienst kennt Europa besser als Westeuropa Russland. Auch die Überheblichkeit, die sich in dieser Unkenntnis ausdrückt, zehrt an der Glaubwürdigkeit westlicher Politik und Medien. Daran ändert nichts, wenn der Monitor dubiose Quellen von vor Ort zitiert, bestätig aber das Publikum. Der russische Geheimdienst jedenfalls beherrscht die Klaviatur der Propaganda so gut, dass Westeuropa und die Medien am Ende selbst glauben, wir hätten Unrecht, wenn wir die Annektion der Krim verurteilen.

Zum Thema schreibt Bernd Ulrich in der ZEIT vom 10.April: „Woran liegt es, dass so viele Bürger die Krimkrise ganz anders beurteilen als Politik und Medien?“ (DIE ZEIT)

Polen und die Baltischen Staaten beurteilen das Geschehen hingegen – als Nachbarn Russlands – noch einmal völlig anders. Sie quält kein irgendwie schlechtes Gewissen und sie wissen – aus eigener Erfahrung – wie mühselig und voller Irrtümer es ist, sich selbst zu befreien.