Blog & Notizen

Neuer Lokaljournalismus: „dreckig, teuer und transparent“.

In Leipzig soll es eine neue Zeitung geben. Falls genügend Abonnenten dafür zahlen wird die LEIPZIGER ZEITUNG Anfang des neuen Jahres gedruckt als Wochenzeitung erscheinen. Nils Schmidt (Weltnest): „Wir wollen unsere Kompetenzen in den Bereichen Redaktion, Lesermanagement, Print, Social Media und Marketing bündeln, gemeinsame Projekte angehen und Leipziger Themen aus mehr Perspektiven recherchieren und beschreiben […].“ Moritz Arand (3VIERTEL): „Wir wollen eine Stellung in Leipzig einnehmen, die der Übermacht der Monopolisten die Allmachtsphantasien streitig macht, und damit aktiv in städtische Prozesse aufklärend eingreifen […].“ Robert Dobschütz (Leipziger Internet Zeitung): „Es geht um die Bezahlung einer handwerklichen Arbeit, welche sich simpel tituliert Lokaljournalismus nennt. Dieser hat drei Eigenschaften: er ist ‚dreckig, teuer und transparent‘.“ Abonnements sind die Grundlage zur Finanzierung der LEIPZIGER ZEITUNG, so die künftigen Herausgeber. „Damit können wir auch die postulierte Unabhängigkeit garantieren.“ Das Abonnement kostet 69 Euro im Jahr. Bleibt zu wünschen, dass sich der Anspruch, eine neue Zeitung für Leipzig zu gestalten, in Grundprinzipien des qualifizierten Journalismus äußert: Eine Nachricht braucht zwei unabhängige Quellen. Bei Konflikten sind beide Seiten darzustellen. Distanz zum Thema ist zu bewahren und Sorgfalt als Arbeitsprinzip. Was am Lokaljournalismus „dreckig“ sein soll oder sein muss, erfahren wir Leser sicherlich noch.

Weiteres zum Thema