„Die Erzählung der griechischen Krise hat sich längst von den Realitäten gelöst.“ In der Berichterstattung seien vornehmlich drei Grundfehler zu finden, in den Gesetzen der Medien wohl immanent, so Michalis Pantelouris zum Thema „Griechenland und die Medien“ im Journalist.
„Da ist erstens die Tatsache, dass Konfrontation spannender ist als Kooperation. Zweitens werden Zitate nicht daraufhin untersucht, was in ihnen steckt, sondern darauf, was man zugespitzt aus ihnen machen kann. Und drittens haben viele Medien das Problem, Fehler nicht eingestehen zu können oder zu wollen. All das ist Teil der inneren Logik von Medien, und all das lässt sich auch in der Berichterstattung über das deutsch-griechische Verhältnis in den vergangenen Jahren studieren.“
Die Art, wie Medien in Deutschland über Griechenland berichten und damit Stimmung machen, empfindet Pantelouris als unerträglich. Leider habe ich wenig Ahnung, was da ziemlich weit weg von uns real politisch abläuft. Die Medienlogik aber hat Pantelouris zutreffend beschrieben.
Dennoch weiß ich nicht, ob seine Einschätzung richtig ist oder nicht? Hat er nicht doch sehr einseitig ausgewählt?
Einige Bilder aus Griechenland vermitteln auch nicht gerade ausgewogene mediale Sichten (im Tagesspiegel zu lesen): „Schäuble dürstet nach Blut“. Mir bleiben bei allem die Erinnerung an ein wunderbares Land und – auch ein Erbe Griechenlands – Skepsis.
p.s. Heute fand ich in der FAZ zwei Beiträge und in der Süddeutschen einen Artikel zu Griechenland. Alle beschäftigten sich ausführlich und durchaus ausgewogen mit dem Thema, überschrieben bei der FAZ: „Keine Lösung für Griechenland in Sicht“ und „Gasproms Draht nach Griechenland“ und bei der SZ auf der Wirtschaftsseite: „Der Grexit – und drei Alternativen“. Da ist zwar schon leicht tendenziös, aber nicht „monströs verzerrt“.